Seit mehr als 100 Jahren
werden chronische Hautkrankheiten mit Steinkohle-Teer und
Schieferöl behandelt. Beide wirken eher schwach.
Er wird aus Kohle, Holzkohle und Torf
gewonnen. Daher auch der intensive Geruch. Die Medizin arbeitet
meist mit Steinkohle-Teer (LCD - liquor carbonis detergens).
Außer gereinigtem Steinkohle-Teer wird in der Hautmedizin auch
sulfoniertes Schieferöl (Ammonium-Bitumino-Sulfonat) verwendet.
Dieses wird aus schwefelreichem Ölschiefer trocken
destilliert.
Substanzen im Teer bzw. im Schieferöl
hemmen die übertriebene Zellteilung und Verhornung. Sie wirken
entzündungshemmend und lindern den Juckreiz. Die modernen
Zubereitungen synthetischer Teere sind aber hinsichtlich Farbe
und Geruch durchaus akzeptabel. Sie eignen sich besonders zur
preiswerten Nachbehandlung, wenn die akute Entzündung z. B.
durch Kortison abgeklungen ist.
Steinkohle-Teer wurde in Deutschland
verdächtigt, krebserregende Stoffe zu enthalten. Die
steinkohlen-teerhaltigen Cremes und Shampoos wurden
verschreibungspflichtig. Diese Entscheidung war aber zwischen
den Experten stets umstritten. Wegen der öffentlichen
Diskussion wurden die teerhaltigen Präparate kaum noch
verschrieben. Die Hersteller nahmen sie daraufhin vom Markt.
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