Erscheinungsbild
Psoriasis, besser bekannt unter dem deutschen
Namen Schuppenflechte, ist eine der häufigsten
chronischen nicht ansteckenden Hautkrankheiten.
In der Bundesrepublik hat etwa jeder 50.
Mitbürger Psoriasis (das sind im Einzugsbereich
Münchens ca. 50 000 Mitbürger). Die Krankheit
kann in jedem Alter erstmals auftreten. Der
Krankheitsverlauf ist häufig durch zyklische
Schübe mit Verschlimmerung und Verbesserung
charaktisiert. Die Psoriasis kann ständig
sichtbar sein und wiederum für lange Zeit oder
dauernd zum Stillstand kommen.
Verlauf der Krankheit
Das Erscheinungsbild reicht von scharf
abgegrenzten Hautregionen mit von kleinen, meist
rötlichen, schuppigen Flecken bis zur
großflächigen Ausbreitung von ganzen
Körperarealen.
Die Zellteilung wiederholt
sich bei den Stellen die von der Schuppenflechte
betroffen sind alle 1 - 2 Tage, normal ca. 20
Tage. Die Wanderung dauert 3 - 4 Tage, normal ca.
28 Tage.
Dadurch entsteht eine regelrechte
Aufhäufung lebender Hautzellen in Form der
erhabenen Hautstellen. Ganz einfach ausgedrückt
findet der natürliche Hauterneuerungsprozess bei
Psoriasis im Turbotempo statt.
Die oberste Hautschicht zeigt hierdurch:
ausgeprägte silbrig- weiße Hautschuppen. Wenn
die Schuppen vorsichtig abgelöst werden kommt
eine rote Oberfläche zum Vorschein. Meistens
betroffen sind Kopfhaut, Ellbogen, Knie. Das
Kapillarnetz des Gewebes ist verbreitert. Die
Blutgefäße erstrecken sich bis in die oberen
Hautschichten. Dies führt zur Rötung und
leichteren Verletzbarkeit der Haut, dem
verstärkten Abschuppen, der Aufrauhung der Haut,
dem Verlust natürlicher Funktionen wie
gesteigerter Feuchtigkeits- und Fettabgabe, sowie
dem Gefühl der Trockenheit und Sprödigkeit.
Ursachen
Wann und ob überhaupt die Psoriasis ausbricht
hängt von sehr verschiedenen Faktoren ab. Die
Ursache der gesteigerten Zellvermehrung und
Aktivierung von Stoffen, die eine Entzündung
hervorrufen sind bisher nicht vollständig
geklärt. Die Forschung vermutet eine
Autoimmunkrankheit, d.h. Schädigung eigener
Zellen durch körpereigene Abwehrstoffe. Die
Veranlagung ist vererbbar. Die Auslösung und der
Verlauf der Krankheit können durch viele
Faktoren beeinflusst werden, z. B. Verletzung
(Wunde, Narbe), Druck (Köbner Effekt), Psyche,
Stress, Alkohol, Medikamente,
Infektionskrankheiten, Stoffwechselstörungen. hormonelle und umweltbedingte Einflüsse.
Belastung der Betroffene
Für die Betroffenen ist die Krankheit nicht nur
ein medizinisches Problem. Neben der
unmittelbaren körperlichen und psychischen
Belastung müssen Sie auch mit Problemen im
Zusammenleben mit anderen -in der Familie, im
Beruf, in der Öffentlichkeit- und insbesondere
mit Vorurteilen Ihrer Mitmenschen fertig werden.
Viele Menschen wissen immer noch nicht, dass
Schuppenflechte nicht ansteckend ist. So dürfen
Hautkranke in der Regel immer noch nicht in
öffentliche Schwimmbäder, u.a. weil sich andere
Badegäste bei unserem Anblick ekeln könnten!
Schuld daran ist wohl das in unserer Gesellschaft
absolut übertriebene Schönheitsideal.
Behandlung
Eine dauerhafte Heilung ist nach heutigem Stand der Medizin
nicht möglich. Aber durch verschiedene Methoden können
beschwerdefreie Zeiträume von unterschiedlicher Dauer
erreicht werden. Da das Erscheinungsbild der Schuppenflechte
von Patient zu Patient stark unterschiedlich ist, wird ein
individuelles Therapiekonzept angewandt. Es gibt allerdings
weder ein schulmedizinisches noch ein alternatives
Patentrezept. Wirkungen und Nebenwirkungen der verschiedenen
Behandlungsmöglichkeiten sind jeweils gegeneinander
abzuwägen.
Wichtig für den Therapieerfolg ist die psychische Verfassung
und die persönliche Akzeptanz der Erkrankung. Das
Verständnis der Familie, der Freunde und in Schule und Beruf
hat ebenfalls einen großen Einfluss.
Ziel
der Behandlung
Beschädigung, Entzündung, Juckreiz, Schmerz, Veränderungen
und Verschleiß hemmen, hinausschieben, lindern,
normalisieren, stoppen und verhindern.
Medikamente werden verwendet, um dem Körper Stoffe zur
Unterstützung und Hilfe zuzufügen. Dies kann vorbeugend,
zeitweise oder ständig bei Erkrankung geschehen.
Wenn äußerliche Medikamente nicht die nötige Wirkung zeigen
oder auf Grund des Krankheitsbildes nicht ausreichend sind,
werden innerliche Medikamente verwendet.
Stoffe, die verwendet werden, sind Pflanzen und alles, was in
der Natur vorkommt. Mit der Industrialisierung und
Weiterentwicklung der Wissenschaft wurde versucht, Stoffe die
nach Beobachtung helfen, zu isolieren und chemisch
herzustellen. Dies ist immer wieder gelungen, aber es helfen
die Stoffe nicht allen.
Ablösen-Abschuppen-Entfernen
Abschuppen der betroffenen Hautstellen! Das Schuppenschild
behindert das Eindringen der Wirkstoffe. Mit Salizylsäure -
Harnstoff von 1 % bis 10 % je nach Hautstelle - die Schuppen
entfernen. Baden macht die Haut weich, entschuppt und schwemmt
die Entzündungsstoffe aus, aber es trocknet auch aus. Die
Haut eincremen nach dem Baden, die betroffenen
Psoriasisstellen ev. mit Wirkstoff behandeln. Dieser dringt
nach dem Baden besonders gut ein. Beachten: Hautreizung
vereinzelt möglich.
Behandlungsansätze
Basisbehandlung mit hautpflegenden Präparaten durch
Verwendung fetthaltiger und feuchtigkeitsspendender Cremes und
Körperlotionen; ölhaltige und rückfettende
Pflegebäder.
Den Grundlagen (Basisstoffen) werden anteilsmäßig
Wirkstoffe, Konservierungsstoffe und Emulgatoren zugemischt.
Für die Hautpflege langt meist ein Basisstoff
(Grundlage).
Kombitherapien verschiedener Wirkstoffe äußerlich
abwechselnd auftragen auf die betroffenen Stellen, z.B.
morgens und abends oder tageweise im Wechsel
Die Säulen der Behandlung, die nachweislich (klinisch
geprüft) einem größeren Teil der Betroffenen helfen, werden
nachfolgend beschrieben.
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